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Mehrseillängen-Klettern in Ermionida, Argolis – Einfach wunderschön: Maia (5 SL, 178 m, 5c)

Das Klettern in Ermionida, dem südlichen Teil der Argolis, ist geprägt durch gut gesicherte Routen im traumhaften Ambiente. Die Maia ist die erste mir bekannte Mehrseillänge in der Region, die in die Rubrik bis max. 6a+ fällt und NICHT trad, also selbstabzusichern ist. Wer die Maia klettern will, der kann mobile Sicherungsmittel getrost zu Hause lassen.

Die Maia mit ihren 5 Seillängen, die sich auf 178 Klettermeter bis max. 5c verteilen, liegt in der Schlucht von Katafyki. Konkret zwischen dem Hauptsportkletterfelsen von Katafyki und dem von Petrogerakas. Der charakteristische Grat der Maia ist bereits von Weitem zu sehen, was den Zustieg bzw. die Wegfindung zum Einstieg erleichtert.

Aber von vorne. Als wir vor einigen Jahren auf der Argolis zum Klettern wareen, haben wir nur selbstabzusichernde Mehrseillängen gefunden. Die interessierten uns nicht und so verbrachten wir eine tolle Zeit mit Sportklettern. Mehr dazu: Klettern auf der Argolis bis 6a+

Seitdem hat sich jedoch einiges getan. Mittlerweile gibt es mehrere gut abgesicherte Mehrsseillängen. Auch wurde ein großes Kletterfestival veranstaltet.

Woher ich das weiß? Instragram sei Dank! @climbermionida berichtet zuverlässig über Neuerungen in der Region, die das Klettern betreffen.

So erfuhr ich auch von der Maia. Ein Topo dazu gibt es auch, den Link teile ich in den Hardfacts für eilige Kletterer am Ende des Beitrags.

Grundsätzliches zum Klettern der Mehrseillänge Maia auf der Argolis

Die Maia wurde im Frühjahr 2022 erstbegangen. Die Erschließer haben sich viele Gedanken zur Absicherung gemacht und die Haken sind wirklich gut gesetzt. Gut meint in diesem Falle, dass sicherlich auch Kletterer, die an ihrer Leistungsgrenze unterwegs, sich in der Maia wohlfühlen.

Wir haben vor Ort @climbermionida getroffen, der sehr aufgeschlossen ist und gerne Informationen zum Klettern teilt. Er berichtete uns, dass das Ziel war, auch Mehrseillängeneinsteigern ein angstfreies Steigen zu ermöglichen.

Danke – das ist gelungen!

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Mit einer kleinen Einschränkung: die Felsqualität ist grundsätlich als gut zu bezeichnen, aber die Route ist noch nicht abgeklettert. Es ist nicht alles so fest, wie man es gerne hätte und man sollte immer auf lose Felsen achten.

Wir sind damit gut klargekommen. Jedoch war die Maia weder unsere erste Mehrseillänge, noch ist 5c unsere Leistungsgrenze. Für uns war es mit ein wenig Aufmerksamkeit und einem Helm auf dem Kopf gut machbar.

Die Maia ist erst im Frühjahr 2022 erstbegangen worden. Die Erschließer haben sich viele Gedanken zur Absicherung gemacht und die Haken sind gut gesetzt. Gut meint in diesem Falle, dass auch Kletterer an ihrer an ihrer Leistungsgrenze sich wohlfühlen.

Wir haben vor Ort @climbermionida getroffen, der sehr aufgeschlossen ist und gerne Informationen zum Klettern teilt. Er berichtete uns, dass das Ziel war, auch Mehrseillängeneinsteigern ein angstfreies Steigen zu ermöglichen.

Danke – das ist gelungen! Mit einer kleinen Einschränkung: die Felsqualität ist grundsätlich als gut zu bezeichnen, aber die Route ist noch nicht abgeklettert. Es ist nicht alles so fest, wie man es gerne hätte und man sollte immer auf lose Felsen achten. Wir sind damit gut klargekommen, jedoch war die Maia weder unsere erste Mehrseillänge noch ist 5c unsere Leistungsgrenze. Für uns war es mit ein wenig Aufmerksamkeit und einem Helm auf.

Die Maia hat 178 Klettermeter, die sich auf 5 Seillängen verteilen:

  • 1. SL: 35 m – 5c
  • 1. SL: 35 m – 5c
  • 2. SL: 25 m – 5b
  • 3.SL: 30 m – 5b
  • 4. SL: 48 m – 5b+
  • 5. SL: 40 m – 5a

Für den Zustieg sollte man 15 und für den Abstieg 30 Minuten einplanen.

Laut der Erschließer braucht man 10 Exen und zusätzlich 4 Alpin-Exen, also solche mit längeren Bandschlingen, um die Seilführung zu optimieren. Sie empfehlen zusätzlich einige Bandschlingen mitzunehmen. Banschlingen hatten keine dabei und sie auch nicht vermisst, mit dem restlichen Material sind wir gut ausgekommen.

Es wird ein 60 m-Seil oder zwei 60 m-Halbseile empfohlen. Und ein Helm ist, wie bereits geschildert, auf jeden Fall empfehlenswert.

Wir sind am Vormittag eingestiegen und die Route lag bis auf den letzten Stand die ganze Zeit im Schatten, was Ende Oktober äußerst angenehm war.

Die Absicherungssituation ist als sehr gut zu bezeichnen, denn die Haken sind gut platziert und die Stände vernünftig ausgestattet. Ich hatte im Vorwege kurz überlegt, ob 14 Exen auf den 48 m der 4. und längsten Seillänge meiner Wohfühlabsicherung entspricht und mich dann auf das Abenteuer eingelassen.

Und wurde nicht enttäuscht. An den Schlüsselstellen ist die Absicherung sehr eng und in den leichteren Passagen etwas weiter, aber immer noch als angenehm zu bezeichnen. Vor allem, da bisher kaum Steigspuren vorhanden sind, erleichtern die Haken die Wegfindung.

Das Ambiente

Griechenland-argolis-mehrseillaenge-maia-schoener-Ausblick-beim-Klettern

Katafyki ist der Hauptsportkletterspot in Ermionida und trotzdem ging bei all unseren Besuchen sehr beschaulich zu.

Die Mehrseillänge Maia ist vom Sportklettergebiet, dessen Parkplatz man nutzt, rund 15 Minuten entfernt und selbst wenn dort Trubel wäre, würde man den beim Klettern der Maia nicht mitbekommen. Der Abstand ist weit genug und die Lage kann einfach nur als idyllisch bezeichnet werden.

Beim Klettern sind tolle Ausblicke in die Schlucht inklusive und oben angekommen, wird es einfach nur grandios. Im Topo steht, es wartet eine Überraschung. Und ja, es ist wirklich einfach traumhaft dort oben – lass dich überraschen!

Maia – Zu- und Abstieg

Der Zustieg ist mit rund 15 und der Abstieg mit 30 Minuten angegeben, was für eine Mehrseillänge äußerst komfortabel ist. Und trotzdem, da muss ich mich einfach wiederholen, ist man dann beim Klettern völlig allein und klettert in absoluter Ruhe.

Am Tag nach unserer Begehung wurde eine weitere Mehrseillänge rund 50 Meter weiter rechts erstbegangen. Vielleicht erhöht das in Zukunft den Ansturm auf diesen Teil der Schlucht.

Der hätte zwar den Nachteil, dass man nicht nicht mehr so gemütlich allein in der Wand ist, aber möglicherweise ergibt sich der Vorteil der besseren Wegfindung.

Bei so jungen Routen darf man weder beim Zu- noch beim Abstieg ausgetretene Pfade erwarten. Ein wenig Abenteuergeist ist hier hilfreich.

Um zum Einstieg der Maia zu gelangen, lässt man die Sportkletterwände links liegen und geht weiter in die Schlucht hinein. Relativ schnell ist der Grat, dem die Maia folgt, zu erspähen. Nachdem man unter der Brücke durch ist, einfach weiter den Steinmännchen folgen. Allerdings hören die irgendwann auf, doch ist das angestrebte Ziel die ganze Zeit im Blick.

War man bisher auf relativ ebener Fläche unterwegs, geht es nun über Felsen und durch Dornengestrüpp bergauf. Immer wieder sieht es nach ausgetretenen Pfaden aus, doch so manches Mal entpuppt es sich als Tierspuren, die im Dickicht oder an einer Felswand enden. Doch es ist zu schaffen, einfach immer das Ziel anpeilen und der Rest klappt dann von allein.

Nun kann das traumhafte Steigen der Maia beginnen.

Der Abstieg ähnelt dem Zustieg sehr, nur dieses Mal geht es bergab. Mal mehr, mal weniger steil. Es ist ratsam, vernünftiges Schuhwerk zu wählen und nicht als Gewichtsgründen die Flip Flops als geeignet zu bezeichnen. Wobei, wer es darin bis zum Einstieg geschafft hat, kommt vermutlich in ihnen auch wieder herunter.

Also, zuerst ein wenig nach Osten gehen, dann nach Süden bis die Straße, die zum Parkplatz führt, in den Blick kommt. Die ist dann das nächste Etappenziel und kann beliebig angesteuert werden.

Zu Beginn sind noch einige Wegspuren zu sehen oder vielleicht meinten wir auch nur, welche zu erkennen. Doch wie beim Zustieg landeten wir das eine oder andere Mal im Dickicht. Gefährlich fühlte es sich jedoch nie an. Und nach der schönen Kletterei schwebten wir eh noch im siebten Kletterhimmel.

Osten und Süden sind übrigens Dank Sonnenstand und Kompass-Funktion des Smartphones zur Bestätigung schnell zu finden. Und der Rest klappt dann schon.

Bei uns kam es mit den angegebenen Zeiten recht gut hin.

Klettern auf der Argolis – die Mehrseillänge Maia

Wir hatten das ausgedruckte Topo dabei, um uns die Informationen für die jeweiligen Seillängen am Einstieg bzw. am jeweiligen Stand noch einmal anzuschauen.

Ich werde hier nicht alle Informationen aus dem Topo wiedergeben. Vielmehr werde ich unsere Erfahrungen damit und die ggf. andere Wahrnehmung darstellen.

Die erste Seillänge soll mit 5c

gleich die schwerste sein. Und die ersten 10 Meter gar die schwersten der ganzen Route. Am Ende der Kletterei, als wir die Route Revue passieren ließen, einigten wir uns schnell darauf, dass wir das anders empfunden hatten.

Aber die gute Nachricht zuerst: Ich bzw. wir finden, dass 5c für die Maia insgesamt passt. Nur die Verteilung der 5c-Stellen sehe ich, sehen wir anders.

Außerdem kommt die angekündigte Linkstraverse erst nach dem 6. Haken, also nicht zu früh die Alpin-Exe einsetzen.

Griechenland-klettern-argolis-mehrseillaenge-maia-achim-brixendorf-erste-Seillaenge

Die zweite Seillänge ist mit 5b

bewertet und beginnt mit einer kleinen, gut zu bewältigen Linkstraverse, die meines Erachtens eine der Schlüsselstellen der Maia ist. Hier würde ich 5c ranschreiben, danach wird es leichter.

Griechenland-klettern-katafyki-argolis-mehrseillaenge-maia-maike-brixendorf-steigt-nach

Die dritte Seillänge ist wiederum mit 5b

bewertet, was, wie ich finde, gut passt. An der 5b-Schlüsselstelle sind die Haken gut gesetzt, dass man sich sicher fühlt und beim Klettern löst es sich schön auf.

Übrigens sollte man während des ganzen Steigens daran denken, sich immer mal wieder die Zeit zu nehmen und sich umzuschauen. Wahrlich eine Schönheit, diese Schlucht!

Die vierte Seillänge, die mit 5b+

bewertet und mit 48 Metern die längste ist, wartet mit einer eng gesicherten interessanten Wandpassage auf. Vom Stand dachten wir noch, dass ist doch hoffnungslos übersichert. Beim Klettern fühlte es sich dann allerdings genau richtig an. In dieser Seillänge entfalteten auch die Alpin-Exen ihre volle Wirkung.

Die fünfte und letzte Seillänge ist mit 5a

die leichteste und hat auch noch leichtere Passagen. Ganz oben wartet die Sonne auf einen und eine Überraschung. Hier passt alles.

Griechenland-klettern-katafyki-argolis-mehrseillaenge-maia-maike-brixendorf-im-Vorstieg
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Griechenland-klettern-katafyki-argolis-mehrseillaenge-maia-endlich-oben

Fazit – Maia

Lohnenswert – auf jeden Fall!

Wenn wir in der Gegend sind, werden wir uns eine weitere Wiederholung gönnen. Hier passt einfach alles:

  • gute Erreichbarkeit
  • klare Wegfindung
  • klasse Topo und weiterführende Informationen
  • liebliche Landschaft
  • Nordausrichtung, d. h. es kann im Schatten geklettert werden
  • absolute Ruhe
  • perfekte Absicherung
  • relativ homogene Kletterei

Dazu kam der sympathische Ausstausch mit @climbermionida und weiteren griechischen Kletterern vor Ort.

Nach dem Klettern ist es auch nicht weit bis zum nächsten Café und zur nächsten Badestelle.

Griechenland-klettern-katafyki-argolis-mehrseillaenge-maia-schoener-Ausblick-von-ganz-oben

Hardfacts für eilige Leser

Kletterführer: Ein Topo in pdf-Format gibt es auf der Seite von Olympus Mountaineering.

Seillängen: 178 Klettermeter verteilt auf 5 Seillängen (1. SL: 35 m – 5c, 2. SL: 25 m – 5b, 3.SL: 30 m – 5b, 4. SL: 48 m – 5b+, 5. SL: 40 m – 5a)

Material: 10 Exen, 4 Alpin-Exen (längere Schlinge), entweder zwei 60 m-Halbseile oder ein 60 m Seil

Zustieg: Vom Parkplatz an der kleinen Kapelle weiter in die Schlucht laufen, dabei kommt man unter einer Brücke durch. Jetzt ist bereits der Grat, auf der die Maia verläuft, zu sehen. Erst den Steinmännchen folgen und wenn die aufhören, irgendwie zum Einstieg hochgehen. Es gibt aktuell noch keinen ausgetretenen Pfad. Vom Parkplatz sollte man 15 Minuten einplanen.

Abstieg: Nachdem man sich ausgiebig an der Kulisse satt gesehen hat, kommt der eigentlich schwierigste Teil der Kletterei – der Abstieg. Wieder gibt es keinen offensichtlichen Pfad. Man geht erst ein wenig nach Osten, später nach Süden bis man die offensichtliche Straße sieht, die zum Parkplatz zurückführt. Irgendwie hinabsteigen zur Straße. Dauert rund eine halbe Stunde. Ist nicht schwer, aber das Dornengestrüpp hat es insich.

Die Erstbegeher verweisen darauf, dass Abseilen nicht zu empfehlen ist. Wenn trotzdem eine Umkehr nicht zu vermeiden ist, dann ist das ob der langen Einzellängen nur mit Halbseilen möglich.

Wo wohnen: Natürlich ist das immer Geschmackssache, aber in Ermioni gibt es ausreichend Angebot an Unterkünften, Badestellen und viele Fischrestaurants. Von dort können auch andere Klettergebiete in Ermionida gut erreicht werden.

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