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Mehrseillängen-Klettern im Salzkammergut – Beeindruckend: Loser Südwand (240m, 8 SL, 5+)

Die Loser Südwand in den österreichischen Alpen bietet alles, was das Kletterherz begehrt: Atemberaubende Ausblicke, beeindruckende Felsformationen und anspruchsvolle Klettertechnik. Der markante Berg Loser, der sich majestätisch über den Altaussee im Salzkammergut erhebt, beeindruckt mit spektakulären Panoramen auf die umliegenden Gipfel und Seen. Lange hatte er uns aus der Ferne angelockt – dieses Mal wagten wir den Aufstieg.

Loser Südwand – Der Lockruf

Schon im Kletterführer wirkte die Loser Südwand mit ihren gemäßigten Graden und 240 Klettermetern verlockend. Je näher man dem Loser kommt, desto imposanter erscheint er. Wer im Salzkammergut unterwegs ist, kann seinem Anblick kaum entkommen. So einladend der Berg auch wirkt, er birgt eine Herausforderung: Die Loser Südwand liegt, wie der Name schon verrät, auf der Südseite und ist für heiße Sommertage weniger geeignet.

Zwar freuten wir uns über die sommerliche Hitze im Salzkammergut, das mit seinen Badeseen perfekt für warme Tage ist, aber die Temperaturen hielten uns immer wieder vom Klettern am Loser ab. Nun jedoch sollte es warm, aber bewölkt sein – die ideale Gelegenheit, das Abenteuer Loser Südwand endlich anzugehen.

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Die Rahmenbedingungen

Wir waren mit dem Plaisir Kletterführer Österreich Ost vom Alpinverlag unterwegs, aber die Route findet sich sicherlich auch in anderen Kletterführern oder auf Online-Plattformen.

Die Route bietet zwei Varianten: Die ersten fünf Seillängen sind identisch, danach führt der Originalausstieg (insgesamt Schwierigkeit 5+), den wir gewählt haben, über drei weitere Seillängen direkt zum Gipfel. Alternativ kann man am fünften Standplatz nach links queren, wo ebenfalls drei Seillängen zum Ausstieg folgen. Diese Variante ist mit Schwierigkeit 6-/6 etwas anspruchsvoller.

Laut Kletterführer gelangt man über die Mautstraße zum Parkplatz unterhalb der Loser Südwand. Im August 2024 war dieser jedoch aufgrund einer Baustelle nicht verfügbar – es entsteht dort etwas Neues. Man kann entweder eine nahegelegene Alternative suchen oder weiter oben an der Straße parken und zum Zustieg queren.

Schon der Zustieg ist eine erste Herausforderung. Die 30 Minuten klingen zwar moderat, aber es geht etwa 130 steile Höhenmeter über Geröll bergauf. Immerhin hat man das Ziel die ganze Zeit klar vor Augen, und der Einstieg am Felsfuß ist leicht zu finden.

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Die Route bietet 240 Klettermeter, die laut Kletterführer gut abgesichert sind. Die Hakenabstände sind den jeweiligen Schwierigkeitsgraden angepasst: In den leichteren Seillängen sind sie weiter, in den schwereren enger gesetzt. Das passt grundsätzlich gut, allerdings kann es die Routenfindung manchmal erschweren.

Es ist sicherlich Geschmackssache, aber ich war in den leichteren Seillängen froh, Keile und Bandschlingen dabeizuhaben. Vor allem die Bandschlingen ließen sich gut als Köpfelschlingen legen, und auch das eine oder andere kleine Bäumchen konnte in die Sicherungskette integriert werden.

Der Abstieg, mit 45 Minuten angegeben, ist leicht zu finden und keine große Herausforderung. Wer mag, kann danach in einer der Loser-Hütten einkehren.

Loser Südwand – die Seillängen

Die erste Seillänge (4) beginnt moderat und führt über eine gestufte Verschneidung zu einem kleinen Absatz. Die eigentliche Herausforderung ist jedoch, den Standplatz zu finden. Man bewegt sich einige Meter über dem letzten Haken auf gerölligem, grün bewachsenem Fels, und es ist nicht sofort ersichtlich, wie es weitergeht. Da die Loser Südwand als echter Klassiker gilt und viel begangen wird, hatte ich mit deutlichen Spuren gerechnet, die die Wegfindung erleichtern würden.

Zwar gab es einige Wegspuren, doch diese wirkten genauso unsicher, wie ich mich in diesem Moment fühlte. Ein erneuter Blick auf das Topo brachte Klarheit: Ich verließ die Verschneidung nach links und kletterte linkshaltend weiter nach oben. Ein kleines Bäumchen diente als Sicherungspunkt für eine Bandschlinge, und ich hoffte, den Standplatz unterhalb der sichtbaren Sanduhr zu finden. Tatsächlich entdeckte ich ihn schließlich – versteckt in einer Hohlkehle und erst kurz vor dem Erreichen sichtbar.

Die zweite Seillänge (1) ist ein kurzer Quergang, gesichert durch einen Haken in der Mitte. Abgesehen von dem schmalen Band, auf dem man sich vorsichtig entlang bewegt, bietet sie keine besonderen Herausforderungen.

In der dritten Seillänge (3) setzt sich die Querung nach links fort, dabei bewegt man sich unterhalb eines markanten Blocks. Über grasige Schrofen geht es anschließend bergauf. Schon bald erreicht man einen gestuften Absatz und beginnt erneut, den Standplatz zu suchen. Auch hier half ein Blick auf das Topo: Am Fuße der Kaminrinne fand ich schließlich den Standplatz.

Die vierte Seillänge (4) führt uns durch die Kaminrinne hinauf. Oben angekommen, geht es leicht nach rechts zum Standplatz. Achim, der diese Seillänge vorgestiegen ist, hatte auch hier einige Mühe, den Stand zu finden. Besonders schwierig war es an dieser Stelle, da sich mehrere Routen kreuzten und zusammentrafen.

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Bis hierhin war der Kletteranspruch wirklich moderat, doch nun folgt die fünfte Seillänge (5+), die mit einer 5+ Quergangsstelle die schwerste sein soll – und das ist sie auch. Wichtig ist, nach dem zweiten Haken nach rechts zu queren. Hier sind deutliche Begehungsspuren erkennbar, was sich auch daran zeigt, dass die Füße kaum Halt finden. Selbst im Nachstieg empfand ich diese Stelle als herausfordernd und würde sie sogar etwas schwerer bewerten. Doch nach diesem Abschnitt ist das Anspruchsvollste geschafft, und es geht mit entspanntem Klettern weiter.

Wir entschieden uns für den Originalausstieg. Die sechste Seillänge (4+) führte durch eine angenehme Verschneidung, die zu entspanntem Klettern einlud. Dabei hatte ich sogar Zeit und Muße, das beeindruckende Panorama zu genießen. Im Vergleich zur Beschreibung im Kletterführer schien der Standplatz jedoch etwas höher zu liegen als angegeben.

Die siebte Seillänge (4) war ähnlich anspruchsvoll wie die sechste, jedoch deutlich kürzer.

Erst die achte Seillänge (5-) stellte wieder eine echte Herausforderung dar: Der Abschluss sollte durch eine Verschneidung erfolgen, doch es war zunächst unklar, welche gemeint war. Erst im zweiten Anlauf fand Achim die richtige – etwas links haltend – und erreichte nach einem kleinen Aufschwung als Erster den Ausstieg.

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Fazit: Kletterabenteuer an der Loser Südwand: Beliebt, fordernd, lohnend

Die markanten Berge der Region laden zum Klettern ein, und der Loser gehört dabei zu den absoluten Favoriten. Besonders die Loser Südwand erfreut sich bei Kletterern großer Beliebtheit – und das aus gutem Grund. Der vergleichsweise kurze Zustieg und die Möglichkeit, nach der Tour bequem abzusteigen statt abzuseilen, sind für uns Kletterer äußerst attraktiv.

Die Kletterei selbst ist, bis auf die Schlüsselstelle, überwiegend moderat, sodass die 240 Klettermeter gut zu bewältigen sind. Doch Vorsicht: Die Schlüsselstelle erfordert etwas mehr Können. Eine solide 5+ sollte nicht das Limit sein; es ist von Vorteil, wenn man noch Reserven hat.

Das gelegentliche Grün, das es zu überwinden gilt, stört nicht – vielmehr lässt es sich an einigen Stellen sinnvoll in die Sicherungskette einbinden.

Gute Routenfindungsfähigkeiten sind definitiv ein Plus, denn obwohl die Route gut begangen ist, führen die Wegspuren nicht immer klar zum Ziel. Zudem können die parallel verlaufenden und sich kreuzenden Routen für Verwirrung sorgen.

Alles in allem hatten wir einen großartigen Klettertag und können stolz die Loser Südwand auf unserer Ticklist abhaken.

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